Forsetzung des Brunnen-Projekts

Wie es weiter ging im Busch - Wasserstation mit folgen


Du wirst Afrika niemals verlassen können“, sagte Afrika, „Afrika wird immer Teil von dir sein."


Dezember 2022

Ich befand mich aktuell noch in Tansania, auf der kleinen Traumhaften Insel Sansibar. 
Als ich einen Anruf erhielt. 
Bereits die 1. Reparatur
Aufgrund vieler schlechter Qualität und oft B-Waren aus China hatten wir den ersten Defekt. Unser An- und Aus- Schalter überhitzte.
Nach etwa 2.5 Wöchigem stillstand der Wasserstation konnte endlich ein passender Handwerker gefunden werden.
Seit 17.01.2023 lief die Wasserstation wieder.
Wir konnten zum Glück eine Garantie verhandeln, weshalb die Ersatzteile nicht bezahlt werden mussten.
Kostenpunkt für An- und Abfahrt 400.000 TZS - ca. 220€.
Wegstrecke: 700km
Reperaturdauer: 1 Tag

Januar 2023 
Gestern wurde unser Tor fertig gestellt. 30 min Arbeitszeit
.
Schaut mal wie schön der Mais auf den Bildern wächst. Essen ist am heranwachsen.


Außerdem hatte ich Samen von Tomaten, Bohnen, Kohl etc. mit einer Freundin nach Tansania geschickt. Ich bin voller Hoffnung, dass sich jemand dieser Aufgabe annimmt und anfängt diverse Gemüsesorten anzupflanzen.

Januar 2023 
Die Menschen in Tansania wurden nun auf sich alleine gestellt. Wir standen zu damaliger Zeit in regem Austausch, jedoch war ich nicht mehr vor Ort. 
Ich möchte Euch die Abläufe erklären: 
Wenn etwas kaputt ist bekommen wir in unsere Whatsapp-Gruppe (mein Vater, mehrere Massais und ich) eine Nachricht aus dem Busch. Meistens lautet diese:

"Hello Mister, I am sorry for disturb you but we have a problem for water station. Is not work anymore. So we just want to inform you that something is broken."
zu deutsch, es ist etwas kaputt.

In Eigeninitiative funktioniert eigentlich nichts. So traurig dies klingt, jede Anweisung, jeder Schritt und jegliche Abläufe müssen wir vorgeben.
Das fängt an beim aufräumen an und Endet bei der Pflege.
Wir wünschen uns oft ein wenig Eigeninitiative und einen funken Dankbarkeit. 

Anschließend kommt ein Handwerker und schaut sich den Defekt an, manchmal weiß dieser an was es liegt - oftmals nicht. Bis irgendwann jemand kommt, der dann helfen kann - irgendwann. Es wird gebaut, repariert und gewerkelt. Wenn alles wieder läuft kommt eine Nachricht in die Gruppe:

"Hello Boss, so now all is working, everything is fine, water is good again. So how we want to do that for money? Is costs now, we talking for good price xxxxx TZS."

Es läuft dann auf einer Vertrauensbasis die wir oft nicht schätzen können. 
Viele Male haben wir den Menschen vor Ort bereits erzählt, dass wir Rechnungen benötigen (was in Tansania wirklich fast nicht möglich ist). Wir haben ihnen den Denkanstoß gegeben, für das Wasser (zumindest für Tiere) einen kleinen Betrag Geld (Centbeträge) zu verlangen, um selbst die Wasserstation bei kleinen Angelegenheiten in Stand zu halten.
Die Familie nimmt bereits durch Solar (Handy laden) Geld ein. Pro Handy ca. 8 Cent.
Es geht uns hierbei nicht darum, dass sie Geld verdienen, sondern eher, dass sie einen Gewinn/Nutzen aus der Sache ziehen. Kleine Angelegenheiten wie Abdichtungen vom Wasserhahn selbst reparieren können.

"Wer etwas anfängt, ergreift die Initiative und macht etwas, dessen Ende offen ist." 

-meine Gedanken die mich oft begleiten

Ich persönliche mache dieses Projekt vor allem für Frauen und Kinder weiter. Sie liegen mir am Herzen, da Frauen und Kinder im Busch und in dieser Kultur oft große "Lasten" tragen. Ich würde mir wünschen, dass die Ehemänner dieser Frauen Initiative und Motivation zeigen würden das Dorf in eine bessere Zukunft zu lenken, aber Kulturell ist es sehr schwierig etwas von Männern zu erwartet und auf Veränderung zu hoffen. 

Ich möchte sofern wir hier mehr Spenden einnehmen und das Wasser keine Reparatur benötigt mehr Kinder als nur Dapahi und Raffael in die Schule schicken. Mein Herzenswunsch ist es, vor allem den kleinen Mädchen eine schulische Bildung zu ermöglichen, zumindest für ein paar Jahre. 

Vivien Rauschenberger